Freitag, 2. Mai 2014

Was nimmt der Besucher der Ausstellung mit nach Hause?


Roland Roth, Frage 5: Welchen Zweck soll die Darstellung der inszenierten Umgebung auf die Besucher haben? Wie wünschen Sie sich, sollen die Besucher mit dem Erlebten umgehen, wenn sie die Ausstellung gesehen haben? Was soll der Besucher für sich persönlich als Erfahrung mitnehmen?

Dem Besucher der Ausstellung sollte auf jeden Fall klar sein, dass er sich hier in einer künstlerischen Inszenierung befindet, in einer Kulisse, in der alles, der Bunker, der Alien, die Artefakte, aufgrund von vagen Vermutungen nachgemacht und nachgebaut wurden.

Er soll in erster Linie unterhalten werden und, wie bei jedem guten Film (in diesem Fall einer guten Ausstellung), sich auch nachträglich damit beschäftigen, seine Phantasie anregen: Wo kommen die ganzen Artefakte her? Sind einem ähnliche Dinge auch schon einmal selber aufgefallen? Was ist Inszenierung, was ist echt? Ist alles in sich logisch aufgebaut?

Der Ausstellungsbesucher nimmt im besten Fall die Einsicht mit nach Hause, dass man aus den kleinsten Anhaltspunkten (einem Gerücht?) Puzzlestein für Puzzlestein ein in sich logisches, im wahrsten Sinne des Wortes hermetisch abgeschlossenes Gedankengebäude (ähnlich einem Bunker) errichten kann, welches auf Reize, bzw. Fragen von außen mit seiner eigenen inneren Logik reagiert. 

Aber es muss ja nicht zum „I want to believe“ Lagerdenken kommen. Nein, der Besucher soll in erster Linie unterhalten werden und kann dann nicht nur einen gewissen Grusel erleben, sondern auch, zum Beispiel auch bei den (pseudo)wissenschaftlichen Dokumenten und den ethnologischen Artefakten sein Vorwissen testen. Im besten Fall wäre es eine Art von Trivial Pursuit für SF-Leser und vielleicht auch Völkerkundler ;-)

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